Dreieinigkeit

Aus Prophetia
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Das Stiefmütterchen wird wegen seiner drei Blätter und drei Blütenfarben auch Dreifaltigkeitsblume genannt.
Die Dreieinheit Gottes besteht aus Vater, Sohn und Heiliger Geist, die ebenso eine Einheit bilden wie Seele, Leib und Wirksamkeit, oder wie Flamme, Licht und Wärme eins sind.[1] Gott ist dem Wesen und der Person nach Einer, wobei diese Person in Sich Selbst sozusagen aus drei Göttern besteht. In Gott besteht eine göttliche Dreieinigkeit, und Jesus Christus ist der Eine Gott;[2] die drei Wesenselemente, die Vater, Sohn und Heiliger Geist genannt werden, sind in Ihm eins.[3]

Nur durch die Lehre der Dreieinheit erlangt man eine richtige Vorstellung von Gott, diese aber ist in der Kirche wie das Allerheiligste, wie der Altar im Tempel. Von einer richtigen Gottesvorstellung hängt das ganze theologische System ab und jeder erhält seinen Platz im Himmel gemäß seiner Gottesvorstellung.[4]

Wesen

Der alleinige ewige Gott ist in seiner dreieinigen Natur

  • Vater Seinem Göttlichen, dem Urgöttlichen, nach
  • Sohn Seinem vollkommen Menschlichen, dem Göttlich-Menschlichen, nach
  • Geist dem hervorgehenden Göttlichen, allem Leben, Wirken und Erkennen, nach.[5]

Vater, Sohn und Heiliger Geist sind unterscheidbar eins und dasselbe von Ewigkeit:

  • Der Vater in Christus ist die ewige Liebe, der Urgrund und die eigentliche Ursubstanz aller Dinge der ganzen ewigen Unendlichkeit. Er ist das ewige Wort wesenhaft.
  • Der Sohn ist das Licht und die Weisheit, die aus dem Feuer der ewigen Liebe hervorgehen. Er ist die Aufnahme des Wortes und dadurch die ewige Weisheit Selbst.
  • Der Heilige Geist ist der Wille oder Kraft Gottes, geht aus dem Vater und Sohn hervor und ist vollkommen eins mit Vater und Sohn.

Alles dies - die Liebe, die Weisheit und alle Macht - ist in Jesus Christus. Daher gibt es nur einen Gott, der in Jesus einen Leib angenommen hat, um Sich den Menschen der Erde näher offenbaren zu können.[6]

Gott wird als Dreieinigkeit beschrieben, nicht weil Er eine Dreigottheit sei, sondern weil der Mensch, nach dem Ebenmaß Gottes erschaffen, auch eine Dreieinheit ist und gewisserart aus drei Persönlichkeiten besteht - Leib, Seele und Geist -, die aber im Grunde des eigentlichen Lebenszweckes dennoch nur einen Menschen und eine Person ausmachen. Dies wird auch bestätigt durch das Evangelium des Johannes, nach dem Jesus lehrt, dass Er und der Vater vollkommen Eins sind Joh 10.30 und wer Ihn sehe, der sehe den Vater, Joh 14.9 und wo Jesus fragt: "Glaubt ihr, dass Ich im Vater und der Vater in Mir ist?" Joh 14.11 Überdies geht es daraus hervor, dass der Herr Selbst sagt, der Heilige Geist rede nicht aus sich selbst, sondern aus Ihm, und dass Er bei Seiner Auferstehung im Unterschied zu allen anderen Menschen Seinen ganzen menschlichen Körper mit Fleisch und Bein aus dem Grab mit sich nahm, was Er Seinen Jüngern lebendigst bezeugte. Auch nach den Worten von Paulus "wohnt die ganze Fülle der Gottheit im Herrn leibhaftig." Kol 2.9[7] Weitere Stellen zur göttlichen Dreieinheit sind Luk 1.35, Matth 3.16-17, Matth 28.19, Mark 1.10-11, Joh 1.32. Außerdem erhellt es daraus, dass der Herr zu Seinem Vater betete, Er von Ihm und mit Ihm sprach und dass Er sagte, Er werde den Heiligen Geist senden. Auch in den Briefen der Apostel werden Vater, Sohn und Heiliger Geist oft genannt.[8]

Die Dreieinheit Gottes kann man sich vorstellen, indem man über Ihn wie über einen Engel denkt:

  1. Ein unsichtbares Inneres ist das Leben, aus dem Er denkt und weise ist,
  2. ein sichtbares Äußeres des Lebens in menschlicher Gestalt, woraus Er sieht und handelt,
  3. eine Ausstrahlung des Lebens, die Sphäre der Liebe und des Glaubens.

Eine solche Vorstellung stimmt mit jener der Engel vom Herrn überein und geht aus der Lehre des Herrn über Sich Selbst hervor, denn Er lehrt, der Vater und Er seien eins, der Vater sei in Ihm und Er im Vater und wer Ihn sehe, der sehe den Vater, und wer an Ihn glaube, der glaube an den Vater und erkenne Ihn. Der Tröster, der Geist der Wahrheit oder Heilige Geist, gehe von Ihm aus und rede nicht von sich, sondern von Ihm, und unter dieser Kraft wird das ausströmende Göttliche verstanden. Ferner stimmt die Vorstellung der Dreieinheit überein mit dem Sein und Dasein des Lebens des Herrn, als Er in der Welt war.[9]

Die Lehre von der Dreieinigkeit sollte in den Gemütern der Menschen der Kirche wie ein Licht leuchten, da Gott in Seiner Trinität und in deren Einheit das Ein und Alles aller Heiligkeit des Himmels und der Kirche ist.[10]

Ursprung

Die Dreieinheit bestand nicht vor der Erschaffung der Welt, sondern wurde für die Zeit nach der Menschwerdung Gottes vorgesehen und verwirklicht, und zwar im Herrn, unserem Gott, dem Erlöser und Heiland Jesus Christus.[11]

Falsche Lehre von der Dreieinigkeit Gottes

Die falsche Lehre der Trinität besteht in der Trennung der verbundenen Trinität (siehe oben) in drei Personen.[12] Die Gott in drei Personen teilen bleiben fest bei den Worten der Athanasischen Lehre: Eine Person ist die des Vaters, die andere die des Sohnes und die dritte die des Heiligen Geistes. Es wird behauptet, es bestünden drei göttliche Personen, von denen jede für sich Gott und desselben göttlichen Wesens sei, eine von ihnen von Ewigkeit her geboren, eine dritte von Ewigkeit hervorgehend. Jeder von diesen dreien sei für sich selbst oder einzeln genommen Gott, da er eine aus sich bestehende Person sei. Da dies der Vernunft so gar nicht eingeht nennt man dies ein Geheimnis, in das man nur eindringen könne, indem man den dreien ein einziges göttliches Wesen zuschreibe, und darunter versteht man die Ewigkeit, Unermesslichkeit, Allmacht und folglich die gleiche Göttlichkeit, Herrlichkeit und Majestät.[13] Tatsächlich aber ist eine Dreiheit göttlicher Personen von Ewigkeit oder vor der Weltschöpfung in den Vorstellungen des Denkens eine Herrschaft von Dreien, eine Dreiheit von Göttern, und diese kann auch nicht durch das Lippenbekenntnis Eines Gottes aufgehoben werden. Das kann jedermann daraus ersehen, dass diese Vorstellung immer noch besteht, dass es berühmte Männer gibt, die darauf bestehen, die drei göttlichen Personen seien Ein Gott, dabei aber hartnäckig leugnen, dass Gott, wenn Er schon Einer ist, auch eine Person sein muss.[14]

Die Vorstellung einer Dreiheit von Göttern ist in den Gemütern der Christen fest verwurzelt, obgleich sie dem aus Scham widersprechen. Sie gleichen Taschenspielern, die durch das Falten von Stoff oder Papier zu beweisen versuchen, dass drei eins sind und eins drei.[15] Die Anhänger der falschen Lehre von der Dreieinigkeit Gottes bekennen Einen Gott mit den Lippen, aber mit dem Herzen drei Götter und das sind gegenwärtig viele in der Christenheit. Sie zerteilen Gott in drei Personen, wobei sie jede für Gott erklären, indem sie ihr besondere Beschaffenheiten und Eigenschaften zuschreiben. Die Gedankenbilder von jenen, die an ein Göttliches glauben, das in drei Personen geschieden sei, die sie gleichwohl einen Gott nennen, stellen etwas Dreifaches dar, das nicht zusammenhängt, sondern geteilt ist und bei einigen aussieht wie drei Personen, die miteinander sprechen, bei anderen wie zwei, die nebeneinander sitzen, während die dritte ihnen zuhört und von ihnen ausgeht. Und obwohl sie jede Person Gott nennen und von jeder eine andere Vorstellung haben, so heißen sie dennoch alle zusammen einen Gott. Kurz: Sie denken nicht, wie sie sprechen, und sprechen nicht, wie sie denken, sondern richten lediglich Verwirrung an. Für sie ist Gott nichts als ein Name, den sie im Mund führen, und alles, was mit der Theologie zusammenhängt, ist für sie wie ein goldenes Götzenbild, das in einem Schrein eingeschlossen ist, dessen Schlüssel allein die Priester besitzen. Diese aber haben, wenn sie das Wort lesen, keinerlei Wahrnehmung des darin enthaltenen oder daraus abgeleiteten Lichts - sie nehmen nicht einmal wahr, dass Gott Einer ist. Für sie ist das Wort Gottes wie mit Flecken besudelt und hinsichtlich der Einheit Gottes zugedeckt. Über sie schreibt Mt 13.14-15 "Hörend werdet ihr hören und nicht verstehen."[16]

Abbildung der drei göttlichen Personen in einer französischen Bibel (15. Jhdt)
Die wenigsten Menschen und auch die wenigsten Christen wissen, dass der Herr als Schöpfer des Himmels und aller Weltkörper vollkommen ein Mensch ist. Stattdessen machen sie sich die lächerlichsten Vorstellungen. Bei den einen muss Gott angetan sein wie ein Monarch, bei anderen halbnackt auf einer Wolke sitzen und das Kreuz in der Hand halten. Wieder andere stellen Ihn als eine fliegende Taube dar, die über den zwei unteren Personen, dem Monarchen und dem kreuztragenden Christus schweben muss, andere machen Ihn gleich zu allen diesen dreien.[17]

Die falsche Lehre von den drei verschiedenen Göttern (oder Personen) wird vom Herrn als ein materiell-heidnisches Drei-Göttertum verworfen.[18] Auch die Engel beharren darauf, dass man das Göttliche im Himmel nicht in drei (Personen) unterscheiden könne, weil man dort wisse und wahrnehme, dass das Göttliche eins sei, und zwar in Jesus Christus. Joh 10.30, Joh 10.38 Sie können "drei gleiche Gottheiten" nicht einmal aussprechen.[19]

Ablehnungsgründe

Aus folgenden Gründen wird die falsche Lehre der Dreifaltigkeit abgelehnt:

Wider die Aussage, es gäbe nur Einen Gott

Indem man den Einen Gott als drei Personen behauptet, dann zerteilt man das göttliche Wesen. Dann kann man nicht mehr sagen, dass Gott Einer sei. "Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott, der Heilige Geist ist Gott und jede einzelne Person für sich ist Gott" ist ein Widerspruch, den man unmöglich glauben kann. Dann kann man nicht von Einem Gott, sondern höchstens von einem einander ähnlichen Göttlichen sprechen. Zum Beispiel eine Anzahl von Menschen, die zusammen einen Senat, ein Kollegium oder ein Konzil bilden, kann man nicht einen Menschen nennen. Stimmen sie vollkommen überein, kann man wohl sagen "sie seien einer Meinung".[20]

Wesenseinheit macht nicht Einen Gott

Man kann nicht von drei aus einer Substanz bestehenden Diamanten behaupten, sie seien ein Diamant, sondern eben nur, sie seien der Substanz nach Eins, unterscheiden sich aber nach Gewicht und Wert. Wenn das göttliche Wesen - die Allmacht, Allwissenheit, Allgegenwart, Unermesslichkeit, Ewigkeit usw. - aus mehreren Göttern einen zu machen weiß, so könnte man noch mehrere andere hinzufügen: Zum Beispiel den Gott "Schaddai" als vierten. Genauso machten es die alten Griechen und Römer, die ihren Göttern gleiche Attribute zuschrieben. Aber sie konnten dennoch nicht behaupten, dass diese alle Ein Gott seien.[21]

Mehrere vollkommene Götter undenkbar

Bezeichnet man das dreifache Göttliche als Personen und schreibt einer jeder von ihnen besondere Eigenschaften zu, wie dem Vater die Zurechnung, dem Sohn die Vermittlung und dem Heiligen Geist die Einwirkung, so wird das eine und unteilbare göttliche Wesen geteilt und in keiner von den dreien wohnt folglich die Fülle der Gottheit, sondern in jeder ist nur ein Drittel der Macht, was der gesunde Verstand nur verwerfen kann.[22] Ein zweiter vollkommener Gott mit der vollsten unendlichen Herrlichkeit ist genauso undenkbar wie ein zweiter unendlicher Raum. Daher lässt sich einsehen, dass auch wenn Gott als ein Menschensohn im Fleisch wandelnd erscheint, Er kein zweiter, sondern nur ein und derselbe Gott ist. Würde Gott außer sich noch zwei Götter schaffen, wie den Sohn und den Heiligen Geist, die von Ihm individuell verschieden wären, so müssten sie ja notwendig auf alle Machtvollkommenheit Anspruch machen, da ohne diese kein Gott denkbar ist. Es kann nur ein solches göttliches Hoheitsrecht geben, denn gäbe es drei, so wäre das endlose eine Reich Gottes zersplittert, und sein Bestand wäre ebenso undenkbar möglich, wie der Bestand von drei unendlichen Räumen nebeneinander. Das eine Reich des nur einen Gottes kann ewig bestehen, weil Er allein nur ein Einiger König desselben ist, wie solches in Jesaja gesagt wird: 'Gott wird Seine Herrlichkeit keinem andern geben'. Jesaja 42.8 [23]

Abgedankter Vater

Wenn der Vater nach der Schrift der Propheten den Sohn mit aller Macht und Gewalt im Himmel und auf allen Erden und Welten bekleidet und den Heiligen Geist als einen Mitwirker Ihm beigesellt hat zur Heiligung und Bewahrung der neuen Lehre aus den Himmeln, zu deren Haupt nur der Sohn, wie auch zum Haupt aller anderen Dinge gemacht ist, was für ein Gott ist dann der Vater, wenn Vater, Sohn und Heiliger Geist nicht ein für Sich bestehender einwesiger Gott, sondern für sich unterschieden wären? Der Vater bliebe nur als müßig und tatlos vorzustellen, da er nichts mehr zu wirken und zu regieren hätte. Er müsste also alt geworden, abgedankt und in Ruhestand gegangen sein.[24]

Keine Wesenseinheit

Wie kann eine göttliche Verwandtschaft oder eine wesentlichen Einheit zwischen einem Geist ohne Leib und Form (Vater) und einem Geist mit Leib und Form (Sohn) bestehen? Wie soll der Sohn, der eine leibliche Person ist und einen Körper hat, im Vater sein, wenn dieser keinen Leib, keine Gestalt und keine Form hat? Oder kann dieser leib-, gestalt-, und formlose unendliche Vater im Sohn sein?[25]

Zeitweiliger Heiliger Geist

Wenn der Heilige Geist eine vom Vater und Sohn ausgehende dritte für sich dastehende Person ist, wie kann sie dieselben Eigenschaften haben und gleich ewig sein? Oder kann das, was sein Sein von einem andern erhält, gleich sein dem, das sein Sein ewig aus sich selbst hat? Kann die Ewigkeit gleich sein der stets flüchtigen Zeit oder einem beschränkten Raum der Unendlichkeit? Wenn man auch annehmen kann, dass alle Zeiten der Zeiten in der Ewigkeit stecken, sich bewegen und verändern, so kann man aber unmöglich denken, sagen und behaupten, dass die Ewigkeit in der irgend noch so lange währenden Zeit enthalten ist, gleichwie man auch wohl denken, sagen und behaupten kann, dass da alle noch so großen, aber endlich doch noch begrenzten Räume sicher wohl im endlosen Urraum enthalten sind, aber dieser unmöglich auch in ihnen. Wenn der Heilige Geist wirklich gleich einem andern Geschöpf vom Vater und Sohn als eine für sich wesenhafte Person ausginge, dann wäre er ja offenbar ein Gott der Zeit und nicht der Ewigkeit. Ein solcher Gott aber könnte dann, wie alles Zeitliche, mit der Zeit aufhören zu sein. Wer könnte dann allen Menschen und Engeln ein ewiges Dasein geben und erhalten?[26]

Widersprüchlichkeit

Wenn der Sohn von Ewigkeit her war, wie konnte Er gezeugt werden? Und wenn der Heilige Geist eben auch von Ewigkeit her war, wie konnte er vom Vater und Sohn ausgehen und also seinen Ursprung nehmen? Wenn die drei göttlichen Personen oder Götter insgesamt ewig, das heißt ohne Anfang sind, so konnte dann ja nicht einer dem andern den Anfang des Seins geben.[27] Es kann nicht eine Person aus einer anderen aus- oder hervorgehen, derartiges kann man nur von einer Wirkung sagen. Ein Gott kann nicht aus einem anderen und durch einen anderen Gott aus- und hervorgehen, dies kann nur das Göttliche aus dem Einen Gott.[28]

Wer weiß und anerkennt, dass Gott allgegenwärtig ist, der muss auch anerkennen, dass Er selbst es ist, der da erleuchtet, lehrt, rechtfertigt und heilig macht, und dass es keinen vermittelnden Gott gibt, der von Ihm, oder gar von zwei anderen Gottpersonen als Person zu unterscheiden wäre.[29]

Absurdität und Dummheit

Würde die göttliche Dreieinheit in drei Personen geteilt, deren jede einzelne für sich Gott und Herr wäre, dann gliche das drei Sonnen in einer Welt. Geschähe dies, würde der Mensch zu Asche verbrannt. Die Regierung dreier göttlicher Personen im Himmel gliche dreier Könige in einem Reich oder dem Oberbefehl dreier gleichgestellter Feldherren über ein und dasselbe Heer. Ein Zustand wie bei der römischen Regierung vor der kaiserlichen Zeit, als es einen Konsul, einen Senat und einen Volkstribun gab, unter die die Macht zwar geteilt war, die aber alle zusammen die höchste Gewalt innehatten. Wer sieht nicht das Ungereimte, Lächerliche und Absurde des Versuchs, ein solches Regiment in den Himmel einzuführen?[30] Wollte jemand versuchen, die Triarchie (Herrschaft von Dreien) abzubilden oder dem Auge des Geistes darzustellen, dabei aber zugleich ihre Einheit aufzuzeigen, er könnte es nicht anders als durch die Gestalt eines Menschen mit drei Köpfen auf einem Rumpf oder dreier Rümpfe unter einem Kopf.[31]

Die falsche Lehre von der in drei Personen geteilten Dreieinigkeit ist so dumm und närrisch, als wie wenn drei Menschen behaupten würden, dass sie ganz vollkommen nur ein Mensch seien, obschon ein jeder von ihnen eine seinen Talenten ganz entsprechende eigentümliche Verrichtung vollzöge, von welcher der zweite und der dritte keine besondere Kenntnis und auch die Fähigkeit nicht hätte, sie in irgendeiner Tat zu vollziehen. Wer solches der Gottheit aufbürdet, der verdächtigt sie in Wort und Lehre des Wahnsinns und der Torheit.[32]

Adaptierte Mythologien

Die Vorstellung, ein von Ewigkeit gezeugter Sohn Gottes sei herabgestiegen und habe das Menschliche angenommen, lässt sich mit den Mythen der Alten vergleichen, denen zufolge die menschlichen Seelen beim Beginn der Welt erschaffen wurden, um dann in menschliche Leiber einzugehen und so zu Menschen zu werden. Die genannte Vorstellung erinnert auch an jene ungereimte Annahme, wonach die Seele eines Menschen in einen anderen Menschen übersiedeln könne, wie in der jüdischen Kirche viele glaubten, dass z.B. die Seele des Elia in den Leib Johannes des Täufers, oder dass David in seinen eigenen Leib oder den eines anderen zurückkehren werde.[33]

Keine Autorität

Wie soll man sein Vertrauen auf Kirchenversammlungen setzen, die sich nicht unmittelbar an den Gott der Kirche wenden? Ist nicht die Kirche der Leib des Herrn und Er ihr Haupt? Und was ist ein Leib ohne sein Haupt? Was ist das für Leib, dem drei Häupter aufgesetzt sind, unter deren Leitung Rat gepflogen und Beschluss gefasst werden soll?[34]

Ursachen

Mangelndes Verständnis Gottes

Die sich selbst überlassene Vernunft vermag durchaus nicht zu erkennen, wie die Stellen zu Vater, Sohn und Heiliger Geist im göttlichen Wort zu verstehen sind, ob es drei wesensgleiche Götter gäbe, die dem Namen nach Ein Gott sind, oder ob die drei nur die Objekte eines einzigen Subjekts seien, also nur Eigenschaften oder Attribute Eines Gottes. Daher muss sich der Mensch an den Herrn, unseren Gott und Heiland wenden und unter Seiner Leitung das göttliche Wort lesen. Dann wird er erleuchtet werden und Wahrheiten sehen, die dann auch die Vernunft anerkennen muss. Wer sich aber nicht an den Herrn wendet, dar mag tausendmal das Wort Gottes lesen und darin Belege für die göttliche Trinität sowie auch für die Einheit finden, aber er wird doch nichts anderes herausbringen, als dass es drei göttliche Personen gibt, mit anderen Worten: drei Götter. Dies widerstreitet jedoch dem gesunden Menschenverstand in aller Welt. So erfand man, um der Schande zu entgehen, die falsche Lehre von der Dreieinigkeit Gottes. Um dem Übermaß des Tadels auszuweichen, wurde auch noch die Lehre aufgestellt, es müsse ganz besonders in dieser Hinsicht den Verstand gefangen genommen und gefesselt unter dem Gehorsam des Glaubens gehalten werden, und dies solle in der christlichen Kirche von nun an als unantastbare christliche Ordnung gelten. Diese Missgeburt kam zustande, weil man das göttliche Wort nicht unter Leitung des Herrn las, sondern unter der Leitung der eigenen Einsicht.[35]

Die Vorstellung einer Mehrzahl von Göttern, sowohl im Altertum als auch in der gegenwärtigen Zeit, verdankt ihre Entstehung allein der Tatsache, dass man das göttliche Sein nicht verstanden hat. Die Einheit Gottes ist dem Gemüt jedes Menschen zuinnerst eingeschrieben. Wenn sie trotzdem von da nicht bis zum menschlichen Verstand durchdrang, dann darum, weil es an den entsprechenden Kenntnissen fehlte, durch die der Mensch Gott entgegenkommen und zu Ihm hinansteigen muss.[36]

Materielles Denken

Wer bei Gott, wenn er das Wort liest, bloß an die Person und nicht an Sein Wesen denkt, der denkt materiell, so wie jemand, der bei einem Menschen bloß an seine Gestalt und nicht an seine Eigenschaften denkt, oder beim Himmel bloß an einen Ort und nicht an die Liebe und die Weisheit denkt, aus welchen der Himmel besteht. Der Person gemäß sich das Wesen denken, heißt materiell auch vom Wesen denken; dem Wesen gemäß sich die Person denken, heißt geistig auch von der Person denken. Wer bei Gott bloß an die Person denkt, der macht drei Götter, und sagt, dass der eine Gott Schöpfer und Erhalter, der andere Seligmacher und Erlöser, und der dritte Erleuchter und Lehrer sei. Jener hingegen, der bei Gott an das Wesen denkt, macht Gott zu Einem, und sagt: Gott hat uns erschaffen und erhält uns, Er hat uns erlöst und macht uns selig, Er erleuchtet und unterrichtet uns. Die bei der Dreieinheit Gottes an die Person und somit materiell denken, müssen in der Vorstellung des Denkens, welches materiell ist, aus dem Einen Gott notwendig drei machen, wobei sie jedoch wider ihr Denken gehalten werden zu sagen, dass jeder an allen Eigenschaften teilnehme, und dies einzig darum, weil sie wie durch einen Schleier bei Gott auch an sein Wesen gedacht haben. Weil die alten Heiden materiell von Gott und von Gottes Eigenschaften dachten, so bildeten sie sich viele Götter. Das Materielle hat keinen Einfluss in das Geistige, sondern das Geistige in das Materielle. Wer eine materielle Vorstellung von Gott unterhält, kann im Wort nichts verstehen, es ist ihm ein toter Buchstabe. Daher ist geboten, bei Gott an das Wesen und diesem gemäß an die Person, und nicht umgekehrt, zu denken.[37]

Erfindung des Konzils von Nicäa

Die Lehre der Dreifaltigkeit oder Trinität Gottes, nach der es drei verschiedene Götter oder Personen gäbe, war in der Apostolischen Kirche unbekannt und wurde erst auf dem Konzil von Nicäa (325) ausgebrütet. So gelangte sie in die römisch-katholische Kirche und von da aus in die Kirchen, die sich von ihr abspalteten.[38] Da die Vorstellung, Jesus sei ein bloßer Mensch gewesen, bereits im dritten Jahrhundert in der Christenheit vorzuherrschen begann, als sich der Arianismus erhob, erfand die Kirchenversammlung von Nicäa, in dem Bestreben, die Göttlichkeit des Herrn zu retten, einen von Ewigkeit her vom Vater gezeugten Sohn und führte die drei göttlichen Personen von Ewigkeit ein. Ferner, dass die zweite Person der Gottheit - der Sohn - herabgestiegen sei und ein Menschliches angenommen habe, um die Erlösung zu vollbringen, und dass Sein Menschliches infolgedessen durch die hypostatische Vereinigung Göttlichkeit und enge Verwandtschaft mit Gott Vater zukomme. Dadurch wurde zwar damals und wird auch heute noch für viele das Menschliche des Herrn zum Göttlichen erhoben, jedoch nicht in den Augen derer, die unter der hypostatischen Vereinigung etwas wie eine Vereinigung zwischen zwei göttlichen Wesen verstehen, von denen das eine oben und das andere unten ist.[39]

Folgen

Der Glaube, der nur in seiner äußeren Form auf einen Gott, in seiner inneren Form aber auf drei Götter ausgerichtet ist, hat das Licht im Wort Gottes ausgelöscht, den Herrn von Seiner Kirche entfernt und so deren Morgen in Nacht verwandelt. Ganze Scharen von Irrtümern sind in diesem Glauben enthalten. Schuld daran waren die Irrlehrer vor, an und nach dem Konzil von Nicäa. Dies kann jeder sehen, dessen Gemüt aus dem Licht des Herrn wahrhaft vernünftig geworden ist. Nicht so aber ein anderer, solange bei ihm die Tür zu jenem Glauben und seinen Sprösslingen durch die Satzung verriegelt ist, dass es der Vernunft nicht erlaubt sei, in die Geheimnisse dieses Glaubens hineinzublicken.[40]

Vernichtung der Idee der Einheit Gottes und jeden Begriffes der Göttlichkeit

Die Einführung des Glaubens in die Kirche, dass drei göttliche Personen bestünden, wobei eine von ihnen von Ewigkeit her geboren, eine dritte von Ewigkeit hervorgehend sei, bedeutet nichts anderes als die gänzliche Vernichtung der Idee der Einheit Gottes und damit eines jeden Begriffes der Göttlichkeit überhaupt. Die Vorstellung eines Gottes von Gott ist unmöglich, da ja das eigentlich Wesentliche des Göttlichen, das Sein und Bestehen in sich, in einem Gott von Gott nicht möglich wäre.[41] Die göttliche Dreieinheit ist einer Perle von unermesslichem Wert vergleichbar. Teilt man sie aber in drei Personen, so wird sie ebenso vollständig zerstört wie eine Perle, die man in drei Teile teilt.[42]

Aus dem Herrn werden zwei gemacht

Die sich das Göttliche des Herrn als die zweite Person in der Gottheit denken und das Menschliche, das Er in der Zeit angenommen, sich wie das Menschliche eines anderen Menschen vorstellen, machen aus dem Herrn notwendig zwei, so bestimmt auch in der Athanasischen Lehre gesagt wird, dass Sein Göttliches und Menschliches Eine Person seien, vereinigt wie Seele und Leib.[43]

Dreieinheit von Gott Vater, Gott Sohn und Heiliger Geist unverständlich

Weil die Kirche die Einheit Gottes nicht in einer Person, sondern nur in drei Personen anerkannte, und auf das Lippenbekenntnis Eines Gottes gründete, trennte sie sich vom Herrn, und zwar schließlich so weit, dass man überhaupt keine Vorstellung mehr von der Göttlichkeit Seiner menschlichen Natur hatte, obwohl Er doch niemand anders als Gott Vater selbst im Menschlichen ist und daher auch genannt wird "Vater von Ewigkeit" Jes 9.5 und Er zu Philippus sagt: "Wer mich sieht, der sieht den Vater" Joh 14.7-9 [44]

Man kann die Dreieinheit von Gott Vater, Gott Sohn und Heiliger Geist nicht verstehen, auch nicht sich anscheinend widersprechende Bibelstellen wie Joh 14.7 und Joh 14.28, ebenso nicht die Erklärungen Jesu als der Weg zum Vater, solange man sich nicht von der in Nizäa ausgeheckten Lehre vom materiell-heidnischen Drei-Göttertum trennen kann. Man muss allem früheren (Wahn-)Lichte absterben, wenn man zum reinen Geisteslicht aus dem Herrn gelangen will.[45]

Alberne Vorstellungen und eine verdummte Christenheit

Wer der zerstückten Dreieinigkeitslehre der Welt anhängt, der ist zertragen in seinem Gemüt und ist gleich einem trüben Wasser, durch das dann kein Lichtstrahl zu dringen und die Tiefen desselben zu erhellen vermag.[46] Indem man die Gottheit einerseits für hoffnungslos verrückt und wahnsinnig erklärt, zugleich aber lehrt, sie sei die höchste und tiefste Weisheit selbst, macht man sie zu einem derartigen Unding, an das nur die Blindheit der Wiege glauben kann, das aber jedem Denker in kurzer Zeit zum barsten Ekel werden muss.[47]

Aus der Lehre von drei göttlichen Personen von Ewigkeit sind viele ungebührliche und alberne Gottesvorstellungen entstanden - und entstehen noch fortwährend bei jedem, der im Glauben an die Worte jener Lehre verharrt. Diese Vorstellungen sind folgende: Droben in der Höhe thront Gott Vater, der Sohn sitzt zu Seiner Rechten, der Heilige Geist aber steht lauschend vor ihnen, bereit, alsbald den ganzen Erdkreis zu durchlaufen, um dem Ratschluss entsprechend die Gabe der Rechtfertigung (siehe Rechtfertigung durch Bürgschaft des Sohnes) auszuteilen und den Herzen der Menschen einzupflanzen, um sie so aus Kindern des Zorns zu Kindern der Gnade, aus Verdammten zu Erwählten zu machen.[48] Aus dieser Lehre entspringt ferner die Neugierde, was wohl die Drei vor Erschaffung der Welten miteinander gesprochen haben mögen, ob sie wohl von denen sprachen, deren Schicksal vorherbestimmt war oder die gerechtfertigt werden sollten, oder aber von der Erlösung. Man will auch wissen, was die Drei nach Erschaffung der Welt untereinander zu besprechen pflegen, der Vater kraft Seiner Oberhoheit und Zurechnungsgewalt, der Sohn kraft Seiner Vermittlungsgewalt. Und man meint, dass die Zurechnung - die Erwählung - aus dem Erbarmen des Sohnes hervorgehe, der für alle Menschen und für einige insbesondere eintrete. Für diese rege sich dann auf Grund Seiner Liebe zum Sohn und dessen Elend am Kreuz die Gnade des Vaters. Derartige Vorstellungen von Gott sind geistiger Wahnsinn. Dennoch stellen sie in den christlichen Kirchen die eigentlichen Heiligtümer dar, die man zwar mit dem Mund küssen, aber durchaus nicht mit dem Auge des Geistes betrachten soll, weil sie angeblich "suprarational" sind. Die Vorstellung dreier Götter wird jedoch durch dieses Verbot nicht aufgehoben, vielmehr wird dadurch nur ein dummer Glaube eingeflößt, aus dem der Mensch ähnlich über Gott denkt wie ein Schlafender im Traum, wie ein Nachtwandler oder wie ein Blindgeborener im Tageslicht.[49]

Zerrüttung der apostolischen Kirche, Gottlosigkeit, Naturalismus

Wenn sich im Gemüt die Vorstellung dreier Götter festgesetzt hat, während der Mund, bar jeder Vorstellung, Einen Gott ausspricht, dann ist man wie ein Schauspieler, der zwei Rollen zugleich spielt, indem er von der einen Seite her etwas sagt, dann auf die andere Seite läuft, und von dort aus dem widerspricht. Wenn sich so ein Komödiant dann gleichsam auf den mittleren Standpunkt stellt und von da aus beide Rollen betrachtet, dann muss er denken, dass im Grunde weder an der einen noch an der anderen etwas dran ist. Ein solcher Mensch wird vielleicht zu dem Schluss kommen, dass es weder einen Gott gibt noch drei Götter, sondern überhaupt keinen. Der heute herrschende Naturalismus hat keinen anderen Ursprung.[50]

Die Zerteilung der Göttlichen Dreieinheit in drei Personen hat nicht nur Nacht sondern auch Tod über die Kirche gebracht. Sie ist der alleinige Ursprung der ungeheuerlichen Irrlehren über Gott. Nicht nur die Einheit Gottes, sondern auch die Theologie selbst und ebenso das menschliche Gemüt, in dem die Theologie ihre Wohnstätte haben sollte, wird zerspalten. Weil man die göttliche Dreieinheit in drei Personen geteilt hat, von der eine jede Gott und Herr sein soll, ist die vom Herrn durch die Apostel gegründete Kirche so sehr zerrüttet und verwirrt worden, dass kaum noch einige Überreste von ihr vorhanden sind. Der Wahnsinn hat sich über die ganze Theologie und über die Kirche ausgebreitet, die sich nach dem Namen des Herrn die christliche Kirche nennt. Die menschlichen Gemüter sind durch diesen Grundirrtum in eine solche Verrücktheit geraten, dass sie nicht einmal mehr wissen, ob Gott Einer ist oder ob drei Götter sind. Zwar nennt man mit dem Mund Einen, aber im Denken des Gemüts hat man drei, wodurch sich Rede und Gedanken im Widerspruch befinden. Das Ergebnis dieses Widerstreits ist die Folgerung: Es ist gar kein Gott, also die Gottesleugnung. Dadurch entstand der Naturalismus. Es wird alles Geistige der Vernunft verbannt, und dann unterscheidet sich der Mensch vom Tier nur mehr darin, dass er reden kann; zudem ist er dann gegen alles, was geistig ist in der Kirche, er hält es für bloße Verrücktheiten. Wer mit dem Mund einen Gott nennt, das Gemüt jedoch drei Götter denkt, dann hebt inwendig sozusagen das eine das andere auf. Daher macht sich dann der Mensch - sofern er überhaupt über diese Dinge nachdenkt - von Gott eine Vorstellung, die kaum mehr ist als der bloße Laut des Wortes "Gott", und die keinen bestimmten, auf der Erkenntnis Gottes beruhend Sinn in sich schließt.[51]

Wer die Gottheit so lehrt, wie Sie ewig nie bestanden hat und ewig nie bestehen wird, der ist dadurch ein ärgster Gottesleugner.[52]

Ketzereien und Machterlangung von Antichristen

Wer mit Feuer und Schwert einen Gott lehrt, wie es nie einen geben kann, und gewaltsam Millionen an der rechten Erkenntnis Gottes hindert, der ist ein Satansknecht, der dem Satan darin behilflich ist, die grünen Saaten zu verderben und Stoppelfelder und Wüsten zu bereiten, auf denen nichts als Dornen und Disteln vorkommen.[53] Seit der Erfindung der falschen Lehre der Dreieinigkeit entsprang auf Erden ein ganzes Knäuel unheilvoller Ketzereien über Gott und die Person Jesu Christi; Antichristen erhoben ihr Haupt und zerteilten Gott in drei, den Herrn und Heiland in zwei Teile. Sie zerstörten damit den vom Herrn durch die Apostel errichteten Tempel so weit, dass kein Stein auf dem anderen blieb, entsprechend Matth 24.2, wo unter Tempel keineswegs nur der Tempel zu Jerusalem, sondern auch die Kirche zu verstehen ist, von deren Ablauf oder Ende das ganze Kapitel handelt.[54] Die Kirchenversammlung von Nicäa hatte das Haupt der Kirche von seinem Leib abgetrennt, wodurch sie "anderswo einstiegen", dass heißt den Herrn übergingen und zu Gott Vater wie zu einer anderen Gottheit aufstiegen, nur mit dem Wort vom "Verdienst Christi" im Mund, um dessentwillen Er sich erbarmen möge. Auf diese Weise sollte die Rechtfertigung mit ihrem ganzen Gefolge unmittelbar bei ihnen einfließen, das heißt mit der Sündenvergebung, Erneuerung, Heiligung, Wiedergeburt und ewigen Seligkeit, ohne irgendein Dazutun vonseiten des Menschen.[55]

Nichts kann dem Teufel leichter fallen, als nach dem alten Grundsatz des "Teile und Herrsche" zu verfahren, die Gemüter zu trennen, aufrührerische Bewegungen zu entfachen, die sich bald gegen den einen, bald gegen den anderen Gott wenden, wenn die Meinung vorherrscht, das göttliche Regiment sei gleich einem Triumvirat, wie im alten Rom, was man in diesem Fall eher ein Triumpersonat nennen könnte. Seit der Zeit des Arius ist dies immer wieder geschehen. Auf diese Weise trachtet der Teufel danach, den Herrn, Gott und Heiland, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden hat Mt 28.18, vom Thron zu stoßen und einen seiner eigenen Anhänger darauf zu setzten, um diesem entweder die Gottesverehrung zuzuschanzen, oder, weil ihm die Gottesverehrung vorenthalten wird, sie auch dem Herrn selbst vorzuenthalten.[56]

Verachtung des Christentums durch Angehörige anderer Religionen

Die Christenheit, die in Bezug auf die Vorstellung von Gott und Seiner Einheit allen Völkern und Nationen eine Leuchte sein sollte und könnte, wird von allen Menschen, die außerhalb des Bereichs der christlichen Kirche leben, Mohammedaner wie Juden, darüber hinaus die Heiden jeglicher Religion, einzig und allein wegen ihres Glaubens an drei Götter verabscheut. Die christlichen Missionare wissen dies. Daher sind sie äußerst vorsichtig mit der Verkündigung der Lehre von der Dreiheit der Personen, da die Leute sich sonst leicht davonmachen und sie verhöhnen könnten.[57]

Geistiger Tod

Kindern oder Jugendlichen die Vorstellung dreier göttlicher Personen einzupflanzen, aus der sich unvermeidlich die Vorstellung dreier Götter ergibt, bedeutet so viel als ihnen alle geistige Muttermilch, später alle geistige Speise und zuletzt alles geistige Urteil zu entziehen. So wird der geistige Tod über alle gebracht, die sich in dieser Vorstellung bestärken. Ein Mensch, der Einen Gott verehrt und in Ihm eine Göttliche Dreieinheit, also einen Gott, der eine einzige Person ist, wird zunehmend lebendig und schließlich ein Engelmensch. Wer sich hingegen auf Grund des Begriffes mehrerer Göttlicher Personen in der Vorstellung einer Mehrzahl von Göttern bestärkt, wird zunehmend wie eine Statue, die mit beweglichen Gliedern versehen ist, und in deren Inneren sich der Satan befindet, der durch ihren künstlichen Mund spricht.[58]

Man kann nicht in den Himmel aufgenommen werden

Mitglieder der Kirche, die von der Welt herkommen, können nicht in den Himmel aufgenommen werden, wenn sich bei ihnen die Idee von drei göttlichen Personen findet, weil ihr Denken von einem zum anderen hin und her irrt und es im Himmel nicht erlaubt (bzw. möglich) ist, an drei zu denken und dabei doch nur einen zu nennen. Würde jemand in den Himmel kommen, der drei denkt und einen ausspricht (also gewisserart lügt), würde man ihn sogleich erkennen und ausstoßen. Schon die Himmels-Aura, in der die Gedanken - ähnlich wie bei uns die Töne in der Luft - schweben und sich wellenförmig ausbreiten, widerstrebt dem. Nur der Heuchler vermag es dort; aber der Ton seiner Rede knirscht entweder in jener Aura wie ein Zahn, der sich am anderen reibt, oder er kreischt wie ein Rabe, der einem Singvogel nacheifern will. Jene, die nicht das Wahre vom Guten oder den Glauben von der Liebe getrennt hatten, nehmen nach einer entsprechenden Belehrung die himmlische Idee von Jesus Christus als dem Gott des Alls an. Anders jedoch bei jenen, die den Glauben vom Leben (der Liebe) getrennt haben, d.h. die nicht nach den Vorschriften wahren Glaubens gelebt hatten. Es ist (jenseits) unmöglich, den dem Gemüt durch Begründungen eingepflanzten Glauben an eine Dreiheit von Göttern auszutilgen.[59]

Wer das göttliche Wesen in drei Personen aufteilt, von der jede Gott sein soll, der ist wie einer, der sich Gott als ein Mensch mit drei Köpfen auf einem Körper, oder mit drei Körpern unter einem Kopf vorstellt, also in Scheusalsgestalt. Würde jemand versuchen, mit einer derartigen Gottesvorstellung den Himmel zu betreten, wird er ganz gewiss jählings hinabgestürzt werden, auch wenn er zu erklären versuchte, das Haupt oder die Häupter bedeuten das Wesen und der, beziehungsweise die Körper die besonderen Eigenschaften Gottes.[60]

Verhalten

Man soll (zumindest für sich selbst) diesen Baum nicht nur abhauen, sondern auch dessen Wurzel ausroden und dann in seinem Garten Bäume einpflanzen, die gute Frucht bringen. Man soll auf der Hut sein, dass sich im Gemüt nicht die Vorstellung dreier Götter festsetzt, während der Mund, bar jeder Vorstellung, einen Gott ausspricht.[61]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 138; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 163; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 164; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 166; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 169; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420829.4
  2. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 2b; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 72; Jakob Lorber, Robert Blum 2.270.8; Jakob Lorber, Die geistige Sonne 1.74.14; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.26.6
  3. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 139; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 170
  4. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 163
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.2.10; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 172c
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.230.2-6; Jakob Lorber, Robert Blum 2.254.12
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.24.2-14; Jakob Lorber, Die geistige Sonne 1.51.13-25; Jakob Lorber, Bischof Martin 29.10; Jakob Lorber, Robert Blum 2.270.9; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 170; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 188m
  8. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 164
  9. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 159
  10. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 169
  11. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 163
  12. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 108
  13. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 23; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 170; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 171; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 537
  14. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 163; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 171; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 173
  15. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 184
  16. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 158; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 7; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 15b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 188g; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 537
  17. Jakob Lorber, Saturnus 10.12-13
  18. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420427.18
  19. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 2; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 23b
  20. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 16c
  21. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 16c; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 17b
  22. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 168
  23. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.26.2-6
  24. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.26.7-10
  25. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.26.12-13
  26. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.26.14-16
  27. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.27.1
  28. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 188h-i
  29. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 188g
  30. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 141
  31. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 171
  32. Jakob Lorber, Robert Blum 2.270.9
  33. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 171
  34. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 176; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 177d
  35. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 165; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 165b
  36. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 18; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 24
  37. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 611
  38. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420427.18; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 163; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 174b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 175
  39. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 94; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 136c; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 174b
  40. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 177d; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 178
  41. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 23; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 169
  42. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 184
  43. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 537
  44. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 180
  45. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420427.7-18
  46. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470722.2
  47. Jakob Lorber, Robert Blum 2.270.9-10
  48. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 183; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 183b
  49. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 183c
  50. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 173b
  51. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 4a-b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 15b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 23; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 94; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 163
  52. Jakob Lorber, Robert Blum 2.270.22
  53. Jakob Lorber, Robert Blum 2.270.22
  54. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 174b
  55. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 174c
  56. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 133
  57. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 183
  58. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 23b
  59. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 2; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 26; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 111b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 173b; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 294
  60. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 15b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 110
  61. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 173b