Sturm

Aus Prophetia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Stürme müssen sein und das ausgebrütete Böse der Hölle leibhaftig verscheuchen. Die aber um den Herrn sind, denen können sie nichts tun, denn die Stürme kennen ihren Herrn und tun nicht planlos, was sie tun, denn Gott, der höchst liebevoll, weise und allmächtig ist, hält ihre Zügel in der Hand.[1]

Wirbelstürme

Manchmal geschieht es, besonders in Gegenden, da irgend große Gewässer sind (je mehr Gewässer, desto mehr Gnade!), dass Gott in irgendeinem Teil eine große Reife der gedemütigten Materie sieht. Dort lässt Er dann auch einen größeren Strom des Lebens (Regen) aus Sich hinfluten. Dies merken die freien guten Geister des Wassers und empfinden darob eine große Freude. Sie entbinden sich aus ihrer Gemeinschaft und treiben ein loses Spiel mit dem Gewässer und versetzen dasselbe oft in einem Umkreis von einer Stunde in eine unruhige, hüpfende Bewegung. Je mehr sich aber der Strom des Lebens von oben nähert, desto höher tragen sie auch die Fluten freudig empor. Wenn sie dann wahrnehmen, dass das Leben aus Gott aus der Höhe in einer sichtbaren Wolkengestalt den erlösenden Arm weit ausgestreckt hat, verdoppeln die munteren Geister in ihrer Freude ihre kreisende Flutbewegung und erheben sich über den Spiegel bis zum erlösenden Arm der Erbarmung Gottes. Eine solche Bewegung verspüren dann weit umliegende Myriaden und strömen Unterwasser und auch vom trockenen Land von allen Gegenden einem solchen Hauptstamm zu, und machen oft in kurzen Zeiträumen meilenweite Reisen. In ihrem Taumel schonen sie nichts, was ihnen unterkommt: Bäume, Häuser, Gerätschaften, Menschen, Tiere. Alles wird ohne die geringste Schonung in ihrer freudigen Raserei mitgenommen. Es gibt solche, die in ihrem Eifer bescheiden sind. Diese sprechen sich dann in einem Wirbelwind oder einer förmlichen Windhose aus. Andere sind ungezähmter in ihrer Freude; diese erglühen dann in ihrem Eifer und sprechen sich als Feuerwirbel oder Feuerhosen aus. Durch das dem Menschen unglaubliche Schnellkreisen geschieht eine große Auflockerung der Materie in einem weiten Kreis. Sand, Steine, Wassertiere, Landtiere, Gerätschaften und dergleichen mehr werden auf der Stelle, wo die Haupterlösung vor sich geht, zu einem Berg oder Hügel zusammengetragen. Diese bei einer solch großartigen Befreiung zusammengetragene Materie ist vergleichbar den ungeladenen Gästen, die immer zu einem Mahl kommen, aber noch nicht reif sind fürs Leben, und dann auf dem Menschen sichtbare Art zur demütigenden Prüfung in die äußerste Finsternis hinausgestoßen werden.[2]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 66.10-12
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400829a.8-14