Ewigkeit

Aus Prophetia
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Die Unendlichkeit in Bezug auf den Raum heißt Unermesslichkeit, in Bezug auf die Zeit Ewigkeit.[1]

Gott allein ist ewig und alles andere hat aus Ihm heraus einen Anfang genommen. Alle Zahllosen aus Ihm werden wohl ewig fortdauern, aber ewig, wie Gott, bestehen sie nicht, auch wenn sie noch so lange schon bestehen. (nach Sahariel)[2] Die Ewigkeit von Gott aus ist unbegreiflich. Für den Geist ist die Ewigkeit das, was die Zeit ist für den Leib, nur mit dem Unterschied, dass die Zeit um sich alles vergehen macht, während die Ewigkeit auch nicht ein Atom vergehen lässt.[3] Gott bzw. die Liebe war von Ewigkeit her die alle Unendlichkeit der Unendlichkeit durchdringende Kraft und war und ist und wird ewig die Unendlichkeit Selbst sein im Kleinsten wie im Allergrößten und Unendlichen selbst. In der Ewigkeit ist daher alles voll Liebe.[4]

Alles ist ewig; alles Geschaffene trägt Unendliches in sich. Es gibt kein Ding, das vergehen oder zunichte werden könnte, nachdem es von Gott einmal in ein wie immer geartetes Dasein gerufen worden ist, da es nicht außer Gott sein kann und Gott, der unendlich ist, es in sich trägt. Es kann jedoch seine Form verändern und aus einer minder edlen in eine stets edlere übergehen und umgekehrt; aber (wirklich) vernichtet kann nichts werden.[5] Alles in der Welt vergeht, nur die reine Liebe zu Gott und jede Handlung aus ihr bleibt.[6]

Wo es sich um die Unendlichkeit handelt, da schwinden alle Größen, und die Null zählt so viel wie eine Million.[7]

Das Unbegrenzte ist für den Begrenzten der Tod. Daher muss für den Begrenzten alles in gerechten Schranken gehalten werden.[8]

Da die Engel gar keinen Zeitbegriff kennen, haben sie auch eine andere Idee von der Ewigkeit. Für sie ist die Ewigkeit ein endloser Zustand, nicht eine endlose Zeit. Man darf über die Ewigkeit nicht aus der Zeit heraus denken, sondern nur vom Zustand her, dann erst kann man verstehen, was "von Ewigkeit" bedeutet.[9]

Um unendliche Dinge zu begreifen, darf man nie beim Einzelnen anfangen, auch nicht bei dem Gegenstand, den man ergründen möchte, sondern immer ganz einfach bei sich selbst. Versteht man sein eigenes Wesen, kann man auch alles andere verstehen und ergründen. Solange man sich selbst nicht zur vollsten Klarheit geworden ist, kann auch alles andere in einem zu keiner Klarheit werden.[10]

Unterschied zur Vergänglichkeit

In der Ewigkeit ist jede Bewegung nur scheinbar; im Grunde aber herrscht die vollkommenste Ruhe in allen Dingen. In der Zeit (Vergänglichkeit) scheinen die Dinge zu ruhen, und doch bewegt sich sogar der härteste Stein in allen seinen zahllosen Teilen, und es gibt da nichts, das da irgend hätte Ruhe.[11]

Um in der Vergänglichkeit an einen anderen Ort zu gelangen, bedarf es der mühsamen Bewegung dorthin. In der Ewigkeit bleibt jeder auf ein und demselben Punkt und kann allein mit seinen Gefühlsgedanken die weitesten Reisen machen und alles genau betrachten, während sich seine eigentümliche Person nicht um ein Haar von der Stelle bewegt und sich, von Gott aus betrachtet, in der beständigen, süßesten Ruhe befindet.[12] So wie Gott werden auch Seine Geliebten gleich Ihm in aller ewigen Ruhe das ewige Leben genießen, obschon sie sich dieser Ruhe nie bewusst werden, sondern dafür nur einer ewigen, allerseligsten Regsamkeit, die aber eben durch diese eigentliche geistig-persönliche Ruhe unzerstörbar, also ewig dauernd unterhalten wird.[13] Dies lässt sich nicht vollkommen fassen, solange man noch einen Leib trägt.[14]

Die Dauer der Ewigkeit ist mit der Dauer der Zeit gleichlaufend, weswegen es ebenso gut Ewigkeiten wie Zeiten geben kann. Nur wird die Dauer in der Ewigkeit nicht empfunden wie in der Zeit, weil die Zeit das Vergangene nicht wiederbringt, die Ewigkeit aber selbst die undenkbarste Vergangenheit als eine hellste Gegenwart beständig während erhält und genauso die Zukunft als schon gegenwärtig vor sich hat.[15]

Gott und Ewigkeit

siehe Gott

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 27
  2. Jakob Lorber, Robert Blum 2.184.5
  3. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.184.6; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 27
  4. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.5.2; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400806.15; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401129.16; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 43b
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.232.7; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401122b.23
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440216.3
  7. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 222.20
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.24.15
  9. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 167
  10. Jakob Lorber, Robert Blum 2.151.10
  11. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.184.9-11
  12. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.184.13-14
  13. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.184.18
  14. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.184.22
  15. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.184.20